"Unsere Story ist eine Cinderella-Story"
Bill und Tom Kaulitz sind dieses Jahr neu in der Jury der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar", die am 5. Januar um 20.15 Uhr bei RTL startet. Bekannt und berühmt wurden die Zwillinge mit ihrer Band "Tokio Hotel", mit der sie unzählige Platten verkauft haben und durch alle Herren Länder getourt sind. Trifft man die "Superstars" Bill und Tom, so ist man sofort angenehm überrascht: die beiden sind höflich, zuvorkommend, größer als man denken würde und unterscheiden sich doch klar von einander. Doch bei einem sind sie sich einig – die Show ist ein Riesenspaß für sie – und soll es auch für die Zuschauer und ihre Fans werden…
TVdirekt: Wieso habt Ihr Euch dazu entschieden in die DSDS-Jury zu gehen?
Bill Kaulitz: Wir haben uns für diese Show entschieden, weil sie die erfolgreichste Castingshow ist. Der Gewinner kriegt darüber hinaus den perfekten Einstieg ins Musikbusiness. Er hat einen Nummer-Eins-Hit und ein Erfolgsalbum quasi garantiert und bekommt eine halbe Million Euro. Das ist unfassbar viel Geld, damit kann man danach auch noch sehr viel als Musiker machen.
Tom Kaulitz: Es hat uns auch zeitlich gut gepasst, hätten wir es jetzt nicht gemacht, hätten wir es nie machen können.
Bill Kaulitz: DSDS ist die Show, an die wir am meisten glauben. Ein klassisches Casting mit einer großen Plattform für den Gewinner.
TVdirekt: Hättet Ihr Euch so einen Einstieg auch für Tokio Hotel gewünscht?
Tom Kaulitz: Wir hatten wahnsinnig viel Glück!
Bill Kaulitz: Ja, unsere Story ist eine Cinderella-Story, die es im Musikgeschäft kaum mehr gibt. Wir wurden klassisch im Live-Club in unserer Heimatstadt entdeckt.Wenn ich zurückblicke, erscheint es mir unglaublich, wie es geklappt hat, dass uns jemand in unserem Stadtclub entdeckte.
Tom Kaulitz: Wir waren absolute Newcomer, bekamen unseren ersten Plattenvertrag mit echt kleinem Budget für Video und Marketing. Dass das so durch die Decke fliegt ohne eine Plattform wie DSDS, ist unglaubliches Glück.
Bill Kaulitz: Gerade heutzutage geben Plattenfirmen nichts mehr aus. Es gibt kaum Talentscouts mehr wie vor zehn Jahren, die Bands suchen und in sie investieren. Als junger Musiker, gerade wenn du aus der Provinz kommst, hast du keine Möglichkeit mehr, dein Talent zu zeigen. Wie willst du es vom Dorf, aus einer kleinen Stadt mit deinem Talent irgendwo hin schaffen? Auch wir wussten damals nicht, wie wir es anstellen sollten, ob und wie wir ein Demo an eine Plattenfirma schicken sollten. Die Show bietet den sehr guten Einstieg ins Geschäft und wenn man erst Mal drin ist, liegt es an jedem selbst, was man daraus macht.
Tom Kaulitz: Ich glaube, dass genau das den Leuten immer bewusster wird! Dadurch bekommen Castings nach und nach einen anderen Ruf, als sie früher mal hatten. Früher sagten die Leute, Casting, muss das sein? Inzwischen wird Casting immer akzeptierter und respektierter. Das Musikbusiness hat sich so extrem verändert, dass es mit die einzige Möglichkeit ist, einen geilen Erfolg hinzukriegen. Wir waren in Deutschland eine der wenigen letzten Bands, die das auf dem natürlichen Weg schaffen konnten. Heute ist das anders...In Amerika sitzen schon länger große Künstler in den Castingshows als Juroren, um den nötigen Input zu geben.
Bill Kaulitz: Mariah Carrey und Nicki Minaj machen den American Idol. Darüber hinaus sitzen Rocklegende Steven Tyler, Jennifer Lopez, Britney Spears in den Casting-Jurys und sehen sich Leute an, weil das ein guter Weg ist, neue Talente zu finden.
Tom Kaulitz: Wir wollen den Leuten hinter den Kulissen Tipps für eine Karriere geben, ihnen helfen und sie bei ihrem Start ins Musikgeschäft begleiten.
TVdirekt: Wie lief es bei den Castings, habt Ihr echte Talente entdeckt?
Bill Kaulitz: Wir sind guter Hoffnung. Zuerst haben wir neun Tage in Berlin gecastet und hunderte Leute gesehen. Das war anstrengend, muss ich zugeben, hat aber auch Spaß gemacht. Im Recall hatten wir die Auslese aus 71 Talente da. Wie wir später erfahren haben, sind es normalerweise 120. Wir waren also sehr streng.
Tom Kaulitz: Aber nett streng!
Bill Kaulitz: Wir haben tolle Kandidaten weitergelassen und im Recall 36 ausgesucht, die mit uns weitergehen. Wir sind happy, haben gute Sänger und Persönlichkeiten dabei.
Tom Kaulitz: Beim Recall waren einige, von denen man sich viel aus dem Casting erhofft hat, die aber plötzlich völlig verkackt haben. Bei dieser ersten richtigen Probe sieht man eben, wer dem Druck gewachsen ist und wer nicht. Wir hatten eine Superlocation, die Coaches waren schon am Werk und die Kandidaten hatten nur 24 Stunden Zeit, den Song einzuüben. Ein paar Leute haben enttäuscht und ein paar überrascht.
TVdirekt: Wir reagieren die Kandidaten auf Euch?
Bill Kaulitz: Wir kriegen ja nicht mit, was hinter der Kamera passiert, aber es gibt sicher den ein oder anderen, der den Raum verlässt und total loslegt und sich darüber aufregt, was wir gesagt haben. Wir hatten da ein, zwei Kandidaten…
Tom Kaulitz: Es gab eine, der wir mitteilen mussten, dass es nicht gereicht hat. Und da kriegte man Blicke, bei denen man das Gefühl hat, sich erst mal spirituell reinigen zu müssen.
Bill Kaulitz: Einer war da, der echt losgelegt hat. Das war ein Moment in dem ich nur dachte "wow"! Das hätte ich so nicht erwartet. Der wurde echt ungerecht, hat angefangen zu diskutieren und eine Riesenszene gemacht. Er meinte, er fände es scheiße von uns, dass wir ihn vorführen und lächerlich machen würden. Ich habe ihn gestoppt und ihm erklärt, dass das nicht in unserem Interesse liegt. Jeder bekommt seine faire Chance und wir wollen tolle Sänger haben. Manche können dem Casting nicht Stand halten und fliegen dann raus. Aber das weiß man doch vorher!
Tom Kaulitz: Mal gucken, was die dann Backstage in die Kamera gesagt haben. Das sehen auch wir erst in der Sendung.
TVdirekt: Wie schwer ist es, ein Superstar zu sein?
Bill Kaulitz: Viele Leute sind sich nicht bewusst, was es heißt, dieses Leben zu führen. Es geht bei unserer Auswahl also nicht nur um gute Stimmen und tolle Sänger. Es geht auch darum, wer das ganze Drumherum handeln kann. Dafür ist die Show ein guter Einstieg, denn die Kandidaten bekommen sofort einen Crashkurs. Sie sind im TV am Start und ständig von Kameras umgeben. Sie müssen von Anfang an Interviews geben, in den Liveshows lastet enormer Mediendruck auf ihnen. Wenn du das schaffst, schaffst du auch alles, was danach kommt. Bei den Castings ist es wichtig zu gucken, wer das Zeug dazu hat, so einem Leben Stand zu halten. Wir mussten Kandidaten sagen, dass sie zu jung und zerbrechlich sind, um im Business zu überleben. Dass sie nie so ein Leben führen, es stemmen können, dass es das falsche für sie wäre.
TVdirekt: Ist das Eure Stärke in der Jury? Die Leute diesbezüglich einschätzen zu können?
Tom Kaulitz: Ich würde es jetzt nicht als einzige Stärke bezeichnen…(lacht) Aber unsere Erfahrung ist natürlich von Vorteil. Wir mussten gerade zu Anfang unserer Karriere mit einem großen medialen Druck umgehen, sodass wir gut nachvollziehen können, welche Phase die Leute gerade durchmachen.
TVdirekt: Inzwischen lebt ihr vor allem in Los Angeles. Trifft man da auf der Straße Stars und geht auf einen Kaffee?
Tom Kaulitz: Klar haben wir in L. A. mit anderen Künstlern zu tun. Aber es ist nicht die Regel, dass man Stars auf der Straße trifft, eher ein Mythos glaube ich. Aber da fragst du echt die Falschen...(lacht)
Quelle/Source
Translation
"Our story is a Cinderella story"
Bill and Tom Kaulitz are the new members of this years Jury at the casting show "Deutschland such den Superstar", which will start airing on RTL on January 5th at 8.15 p.m. The twins got famous and known with their band "Tokio Hotel", with which they've sold countless records and toured all over the world with. When meeting the "Superstars" Bill and Tom you'll be pleasently surprised: both are polite, courteous, taller than you'd think but they still clearly differ from one another. But they agree on one point - the show is a lot of fun, and they want it to be fun for the viewers and their fans as well...
TVdirekt: Why did you decide to join the DSDS-Jury?
Bill Kaulitz: We decided to join this show, because it's the most successful casting show. In addition to that the winner is going to have the perfect start into the music business. A #1-single and a successful first album are almost guaranteed, plus the winner will also get 500,000 €. That's a lot of money, which you can still work with as a musician after DSDS.
Tom Kaulitz: It was also very well timed - if we didn't do it now, we would have never done it.
Bill Kaulitz: DSDS is the show we believe in most. A casting show with a great foundation for the winner.
TVdirekt: Would you have wanted such an entry into the music business for Tokio Hotel?
Tom Kaulitz: We had an incredible amount of luck!
Bill Kaulitz: Yes, our story is a Cinderella story which barely happens in the music business nowadays. We were discovered in a live-club in our hometown. When I look back it seems impossible to me, how it all worked out, that someone actually discovered us in our hometown.
Tom Kaulitz: We were newcomers, got our first record deal with a really small budget for a music video and marketing. We were just incredibly lucky that it worked out so well without such a platform like DSDS.
Bill Kaulitz: Nowadays, the record labels don't want to spend money on anything. There aren't a lot of talent scouts left who look for bands and invest in them, as there were ten years ago. As a young musician, especially when you're from the countryside, you have no opportunity to show that you've got talent. How do you want to make it to a big city from a little village with only your talent? Back then we also didn't know how we should do it and if we should send a Demo to a record label. The show gives the winner a good start into the business and when they're in, it's their responsibilty to make something out of themselves.
Tom Kaulitz: I think this is exactly what the people are becoming more aware of! Through that, casting shows little by little get a whole other kind of reputation, than they had in the past. Back then the people said, casting - is this really neccessary? Meanwhile casting shows are more accepted and respected. The music business changed so drastically, that this is the only way to have some kind of success. We were one of the last bands in Germany, that were able to do it "the natural way". Today it's different...in the US some of the greatest artists have been sitting in the Jury of the casting shows for a long time, to give aspiring artists some type of input.
Bill Kaulitz: Mariah Carey and Nicki Minaj are on American Idol. Furthermore rock legend Steven Tyler, Jennifer Lopez, Britney Spears also make up Jurys and look at people, because it's a great way to find new talents.
Tom Kaulitz: We want to give the people tips for a career behind the scenes and help and support them with their start into the music business.
TVdirekt: How did the castings go? Did you discover any new talents?
Bill Kaulitz: We have a lot of hope. We started casting in Berlin for nine days and saw hundreds of people. That was really strenuous, I have to admit - but it was also fun. 71 of those talents made it to the recall. Later we learned that normally about 120 people make it to the recall, so we were really strict.
Tom Kaulitz: But we were a nice kind of strict!
Bill Kaulitz: We sent some great candidates into the next round and chose 36 people in the Recall who will go on the rest of the journey with us. We're happy and have some good singers and personalities in there.
Tom Kaulitz: At the recall there were some people, where you expected a lot from them based on the impression they left at their casting, but then they suddenly completely screwed up. This is really the first test, where you can find out who will be able to handle the pressure and who just isn't cut out for it. We had a great location, the coaches where already doing their work and the candidates had 24 hours to rehearse and learn the song. Some people disappointed and some people surprised us.
TVdirekt: How do the candidates react to you?
Bill Kaulitz: We don't know what happens behind the camera, but there are certainly people who leave the room and vent about what we told them. We had one or two candidates of this sort.
Tom Kaulitz: There was one girl, we had to tell her that it just wasn't enough and she looked at us in such a way that you got the feeling that you have to spiritually cleanse yourself.
Bill Kaulitz: There was one guy that stepped into the room, and just really blew me away. There was a moment where I just thought "wow"! I really didn't expect that. After he sang he started getting really unfair and made a huge scene. He said that he thinks it's a shitty move from our us that we're parading him around and making a fool out of him. I stopped him in his tirade and explained that this was not in our interest. Everyone gets their fair chance and we want to have great singers. Some just aren't good enough during the casting, but they know this beforehand!
Tom Kaulitz: We'll see what they said backstage when the show airs.
TVdirekt: How hard is being a "Superstar" (winer of the show)?
Bill Kaulitz: A lot of people aren't aware of what it means to lead this kind of life. During our decision making process it's not just about good voices and awesome singers. It's also about who can handle everything that comes with it. For this, the show is a good start, because the candidates get a kind of "crash course". They're on TV and around cameras 24/7. They have to give interviews from the start and with the live shows also comes a lot of pressure from the media. If you make it, you'll also be able to handle everything that comes afterwards. During the casting it's important to watch who will be able to handle such a life. We had to tell some candidates that they're too young and fragile to survive in this business - that they're never gonna lead such a life, that it would be the wrong thing for them.
TVdirekt: Is this your strength in the jury? To estimate the people regarding that?
Tom Kaulitz: I wouldn't say that it's our only strength...(laughs) But the experience we have is, of course, a huge advantage. We had to handle a lot of pressure from the media at the beginning of our career, so we can comprehend what kind of phases those people are going through.
TVdirekt: You are now mainly living in Los Angeles. Do you just meet celebrities on the street and go and grab a coffee with them?
Tom Kaulitz: Of course we meet other artists in L.A., but its not the rule that you meet celebrities on the street - I think that's more of a myth. But I think you're asking that the wrong people...(laughs)
Translation by Icey @ LoveTH-Music.com
Do you like anorexic girls? I see them and i feel so bad about them,i feel so bad about people who don't care about their own appeareance.
ReplyDeleteI'm pretty sure you're too optimistic.I?m glad i'm not in front of any jury because i don't really need anybody's opinion and i don't really care about what people think about me.But is a contest and challenges are good.really good.Not for me anyway.
I'd rather being hated for who i am than to be loved for who i am not
ReplyDeleteI think Kurt said that?